Südchemie baut Großanlage für Biokraftstoffe in Ostbayern
Die global aktive Süd-Chemie AG ist mit einem Umsatz von 1,1 Mrd. Euro und 6.500 Mitarbeitern an 80 Produktions- und Vertriebsstandorten ein weltweit führendes Spezialchemieunternehmen für unter anderem Katalysatoren für die Chemie-, Petrochemie- und Raffinerieindustrie, sowie die Wasserstoffproduktion und Abluftreinigung. Die heute bereits gängigen Biokraftstoffe der ersten Generation werden ausschließlich aus öl bzw. stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzenbestandteilen hergestellt, beispielsweise Biodiesel aus Rapsöl oder Bioethanol aus Stärke oder Zucker. Bei der Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation hingegen werden nicht die stärke- bzw. ölhaltigen, sondern nur die zellulosehaltigen Bestandteile der Pflanze genutzt. Auf diese Weise erhält man mehr Treibstoff durch die höhere energetische Ausbeute. Zudem konkurriert der Treibstoff nicht mit Nahrungs- oder Futtermitteln weil die stärkehaltigen Pflanzenbestandteile, wie zum Beispiel das Maiskorn weiterhin für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden können.
Die neue Anlage wird in der Nähe des neuen BioCampus in Straubing gebaut, welches als Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Bayern gilt. Ab Ende 2011 werden dort jährlich bis zu 2.000 Tonnen des Kraftstoffs Bioethanol aus Agrarreststoffen, wie etwa Getreidestroh, herstellen. Bei dem von der Süd-Chemie seit Anfang 2009 in einer Pilotanlage bereits getesteten Prozess handelt es sich um ein neues Verfahren. Hierzu werden zellulosebasierte Pflanzenbestandteile, wie etwa Weizen- und Maisstroh oder sog. Bagasse aus Zuckerrohr mit Hilfe von biotechnologisch hergestellten Enzymen zunächst in Zuckerbestandteile umgewandelt, aus denen dann der Kraftstoff Bioethanol gewonnen wird. In dem Verfahren können neben Cellulose ebenfalls die sogenannten Hemicellulosen der Pflanze zu Ethanol umgesetzt werden. Dies ermöglicht eine bis zu 50-prozentige Steigerung der Ethanolproduktion gegenüber herkömmlichen Technologien.
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