Richtfest für den dritten Bauabschnitt im BioPark Regensburg

Niemand hätte in den neunziger Jahren daran gedacht, das Regensburg und die Region Ostbayern sich zum zweit größten Standort für Biotechnologie in Bayern nach München entwickeln würde. Aktuell sind 42 Firmen mit 2.500 Mitarbeitern in dieser Branche in der Region tätig, gut sechsmal so viele wie vor 10 Jahren. Eine Initialzündung für diesen Erfolg war die Gründung der BioPark Regensburg GmbH einem Unternehmen der Stadt Regensburg vor 11 Jahren. Dieses hatte direkt auf dem Gelände der Universität Regensburg den ersten Bauabschnitt etabliert, welcher 2001 mit den ersten 6.000 m2 in Betrieb ging. Hier haben noch heute die Firmen direkten Zugang zur universitären Infrastruktur und dem Know-how der Regensburger Hochschulen und Kliniken. Umgekehrt können die Hochschulen im BioPark Kooperationspartner finden und ihre Startup-Unternehmen erfolgreich starten. Das Konzept war so erfolgreich, dass bereits 2004 mit der Planung des zweiten Bauabschnittes begonnen wurde, der 2006 mit weiteren 6.000 m2 in Betrieb ging. Aber auch dieser war rasch ausgebucht, so dass am 15. September 2010 der Grundstein für den dritten Bauabschnitt gelegt wurde, mit nochmals 6.000 m2 an Erweiterungsfläche.

Der BioPark hat bedeutende preisgekrönte bayerische Leuchtturm-Unternehmen hervorgebracht die maßgeblich zu diesem Erfolg mit beigetragen haben. So zum Beispiel die börsennotierte Geneart AG, Gewinner des European Biotechnica Awards 2008 und heute Teil der US Life Technologies Corperation mit 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,3 Mrd. US$. Die Firma ist so erfolgreich, dass sie bereits Flächen in den Gewerbepark Regensburg ausgelagert hat. Oder die Amgen Research GmbH, welche 2004 als US-Tochtergesellschaft der Tularik Deutschland GmbH in den Amgen-Konzern mit heute weltweit 17.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 14,6 Mrd. US$ integriert wurde. Heute ist das Unternehmen im BioPark die einzige europäische Forschungseinheit eines der größten Biotech-Unternehmen der Welt. Weiter zu nennen ist die Firma Antisense Pharma GmbH, Gewinner des deutschen Gründerpreises 2004 und 2009 als eines der 100 innovativsten Unternehmen des Mittelstandes ausgezeichnet. Diese Firma ist eines der wenigen deutschen Biotech-Unternehmen mit einem neuartigen Krebsmedikament in der letzten klinischen Phase III Studie vor der Zulassung. Aber auch interdisziplinäre Firmen aus dem Bereich der Sensorik, Diagnostik, Medizintechnik und Dienstleistung sind im BioPark ansässig.

Die Interaktion von Firmen und Hochschulen wird durch die im BioPark ansässigen Forschungseinrichtungen deutlich. So betreibt die Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich Medizin und Sensorik zwei Arbeitsgruppen im BioPark. Die Stiftung HTCR (Human Tissue & Cell Research), das universitäre Zentrum für medizinische Biotechnologie und das Institut für funktionelle Genomik sind ebenfalls im BioPark ansässig. Insgesamt sind derzeit 27 Mieter mit 500 Mitarbeitern im BioPark tätig. Der dritte Bauabschnitt wird insgesamt 14,5 Mio. € kosten, zwei Drittel der Kosten werden vom Bund über das laufende Konjunkturprogramm II getragen, den Rest steuern zu gleichen Teilen die Stadt Regensburg, der Freistaat Bayern und die EU bei. Insgesamt sind in alle drei Bauabschnitte 37,8 Mio. € geflossen, davon über 50% allein in die technische Infrastruktur und Laborräumlichkeiten. Dem gegenüber steht der „return of investment“. In den letzten 10 Jahren konnten 35 Firmen gegründet, 102 Mio. € Venture Capital, 90 Mio. € Eigenkapital und 24,5 Mio. € an Fördermitteln, also insgesamt 258 Mio. € durch die Firmen in die Region geholt werden.

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