Aus dem RCI wird ein Leibniz-Institut in Regensburg

Das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) wurde 2010 als zentrale Einrichtung der Universität Regensburg gegründet, um darin alle universitären Forschungsbereiche zu bündeln, welche an der Entwicklung neuer Immuntherapien arbeiten. Bis zur Fertigstellung des neuen Forschungsgebäudes (D5) auf dem Campus des Universitätsklinikums 2019, unterstützte die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, den Aufbau des RCI durch Flächen im BioPark. Zum 1. Januar 2022 wurde das RCI in die Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) aufgenommen.

Die Leibniz-Gemeinschaft mit Sitz in Berlin wurde 1990 gegründet und ist ein Zusammenschluss deutscher außeruniversitärer Forschungsinstitute unterschiedlicher Fachrichtungen, die durch eine gemeinsame Förderung des Bundes und der Sitzländer finanziert werden.

Den Beschluss zur Aufnahme des RCI hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) am 2. Juli gefasst. Laut einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (s.u.) wird damit der Instituts-Etat, welcher sich auf jährlich rund neun Millionen Euro beläuft, ab 1. Januar gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Zudem stärke der „wissenschaftliche Ritterschlag“ den Wissenschafts- und Medizinstandort Regensburg.

Das LIT konzentriert sich auf die translationale Immunologie in den Bereichen Krebsimmuntherapie, chronische Entzündungen und Autoimmunität. Sein Ziel ist es, wirksame zelluläre Immuntherapien in diesen Bereichen zu entwickeln. Hierzu sollen weitere führende Experten aus den renommiertesten Forschungseinrichtungen weltweit für das RCI verpflichtet werden. Immunologen, Biochemiker, Informatiker, Physiker und Mediziner entwickeln Methoden, mit denen man menschliche Immunzellen genetisch verändern kann. Damit kann z.B. die Krebsbehandlung in neue Sphären vorstoßen: Spricht beispielsweise ein Krebspatient mit einem fortgeschrittenen Tumor nicht mehr auf herkömmliche Therapien an, sollen gentechnisch „getunte“ Immunzellen des Körpers dazu gebracht werden, „einen intelligenten Cocktail von Wirkstoffen freizusetzen“, wie LIT-Direktor Prof. Beckhove erklärte. Erste Belege für die „beeindruckende Wirksamkeit des Ansatzes“ gebe es bereits. „Das Immunsystem des Erkrankten wird dazu gebracht  den Tumor selbst zu zerstören.“

Foto: Martin Meyer / Bearbeitung: Enzo Rando / © UKR Regensburg

Zurück