Neuer Großaktionär bei Lysando

Bislang wurde die im Jahr 2009 entstandene Firma vor allem privat über Firmengründer Markus Matuschka von Greiffenclau finanziert, der einer alten Adelsfamilie aus dem Rheingau entstammt. Nun wurde erstmals bewusst die Entscheidung getroffen, einen neuen Anteilseigner ins Boot zu holen – aus Thailand und außerhalb der Pharmabranche. „Wir können unsere Plattform zur Herstellung von Antibiotikaersatzstoffen auch weiterhin ungehindert von etwaigen Beschränkungen auslizenzieren – von der Desinfektion bis zur Humanmedizin“, betont Matuschka von Greiffenclau.

Die Lisando GmbH im BioPark Regensburg – die Forschungsniederlassung der im Fürstentum Liechtenstein angesiedelten Lysando AG – ist auf lytisch wirkende Proteine, die Artilysine, spezialisiert. Auf Basis der hauseigenen Technologieplattform werden Proteine hergestellt, die gram-negative und gram-positive Bakterien bekämpfen können, indem sie die Zellwand der Mikroben durchlöchern. Dies ist insbesondere im Kampf gegen antibiotikaresistente und persistierende Keime interessant – zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Antibiotika. Boehringer Ingelheim gehört bereits zu Lysandos Kunden. Nun wollen die Regensburger offenbar ihr Standbein in Asien ausbauen. Ein Labor in Bangkok wurde schon eröffnet und jetzt hat sich die thailändische Siam Cement Group (SCG) 20% der Anteile am Unternehmen gesichert. Der ebenfalls in Bangkok angesiedelte Konzern ist eines der größten asiatischen Industriekonglomerate, dessen Fokus auf den Bereichen Zementherstellung sowie Materialien für die Chemie- und Papierindustrie liegt. Mit Biotechnologie hatte man bisher nicht viel zu tun. SCG-Finanzvorstand Chaovalit Ekabut verspricht sich dennoch viel: „Artilysine bieten ein enormes Potential mit Blick auf ihre Anwendungsfelder, von denen einige einen engen Bezug zum Fokus der Anwendungsentwicklung bei SCG aufweisen, wie zum Beispiel Lebensmittelverpackungen, Medizinprodukte sowie Anwendungen zur Haushaltshygiene.“

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