Fraunhofer-Tag am 14. Juni im BioPark Regensburg
Das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) hat seit 2011 eine neue Arbeitsgruppe an der Universität Regensburg: Im Regensburger BioPark entsteht derzeit unter der Leitung von Professor Dr. Christoph Klein die Projektgruppe „Personalisierte Tumortherapie“. Sie ist aufgrund einer gemeinsamen Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft, des Landes Bayern und der Universität Regensburg entstanden, wo Prof. Klein schon einige Jahre eine Abteilung für Onkogenomik leitet und seit 2010 einen Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren inne hat. Sein Schwerpunkt sind grundlegende Forschungen über die Bildung von Metastasen. Es geht darum zu verstehen, welche Tumorzellen zu Metastasen auswachsen können und warum manche Zellen über Jahre nach einer Tumoroperation in für sie neue Projektgruppe zur individuellen Krebstherapie fremder Mikroumgebung überleben, ohne zu gefährlichen Tochtergeschwülsten heranzuwachsen. Durch die Untersuchung des Genoms von Tumorzellen mit modernsten molekularbiologischen Methoden versuchen die Wissenschaftler den bedrohlichen Zellen auf die Spur zu kommen mit dem Ziel, diese Gründerzellen von Metastasen gezielt unschädlich zu machen. Anwendungsorientierte Grundlagenforschung und die Umsetzung der Ergebnisse in neue diagnostische und therapeutische Produkte passt in das Konzept der Fraunhofer-Gesellschaft, deren Aushängeschild auch die Translationsforschung ist.
Die Arbeitsgruppe Sensormaterialien wurde in 2009 gegründet und arbeitet seit Juni 2010 im BioPark Regensburg. Die von Dr. Sabine Trupp geleitete Arbeitsgruppe ist integraler Bestandteil der Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien (EMFT) in München und kooperiert eng mit der Universität Regensburg. Wichtige Themengebiete der Arbeitsgruppe sind funktionelle Farbstoffe und Polymerfolien für die Chemo- und Biosensorik, fluoreszente Nanopartikel zur Detektion von Ionen und Biomolekülen in lebenden Zellen sowie konjugierte Polymere und Flüssigkristallmaterialien zur Analytik. Anwendung finden diese Sensoren beispielsweise in der Kontrolle von Heilungsprozessen mittels Sensor-Wundverbänden sowie der Überprüfung der Frische von Lebensmitteln durch in die Verpackung integrierte Farb-Teststreifen. Auch in der Textilindustrie gewinnen Sensormaterialien zunehmend an Bedeutung. Funktionelle Bekleidung beim Sport, die den Verlust an Wasser und Elektrolyten anzeigt, und Schutzkleidung im Bereich der Arbeitssicherheit, die eine Kontamination mit aggressiven Säuren und Basen sichtbar macht, seien hier als Beispiel genannt. Das Aufbringen der im Polymer immobilisierten Farbstoffe auf Folie mittels unterschiedlichster Techniken wie z.B. Tintenstrahl- und Siebdruckverfahren, Rakeln oder Beschichtung durch Aufsprühen ist durch den Transfer auf die Rolle-zu-Rolle-Technologien der Fraunhofer EMFT in großem Maßstab möglich. Die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse der Arbeitsgruppe bieten der Industrie vielseitige interessante Ansätze zu neuen Produktideen und Lösungen und leisten so einen direkten Beitrag zu der anwendungsorientierten Forschung der Fraunhofer Gesellschaft.
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