Förderung der Tinnitus Forschung in Regensburg
Weltweit sind 10% der Bevölkerung von Tinnitus betroffen. Bei circa 1% der Bevölkerung haben die Ohrgeräusche schwerwiegende Beeinträchtigungen zur Folge, welche ein normales Leben schwer bis unmöglich machen. Der Patient kann dann den Leidensdruck ohne professionelle Hilfe nicht mehr bewältigen. Um die Behandlung von Tinnitus Patienten zu verbessern und auf der Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse neue Methoden zur Therapie des chronischen Tinnitus zu entwickeln, besteht seit 2001 am Universitätsklinikum Regensburg das Tinnitus Zentrum Regensburg. Dieses Zentrum vereint die Kompetenz in Forschung, Diagnostik und Therapie von Tinnitus-Erkrankungen durch die intensive Zusammenarbeit der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) und der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg am medbo Bezirksklinikum Regensburg.
Im Zusammenhang mit der Gründung der Tinnitus Research Initiative (TRI) kam es zu einer zunehmenden internationalen Vernetzung der wissenschaftlichen Aktivitäten. Ziel ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie der öffentlichen Gesundheitspflege auf dem Gebiet der Erforschung des Tinnitus und seiner verwandten Gebiete, die Unterstützung von Patienten und Verbesserung ihrer Versorgung sowie die Verbreitung neuer Informationen über die Tinnitus Forschung.
Mit Prof. Langguth und Dr. Schlee von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum (medbo) und der Unterstützung der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) gelang es, ein wichtiges Verbundprojekt zur Tinnitus-Forschung mit 12 Partnern aus 10 EU-Ländern von der Europäischen Union gefördert zu bekommen. Mit dem Projekt „European School for Interdisciplinary Tinnitus research“ (ESIT) soll mit der Ausschreibung von 15 Doktorandenstellen die Tinnitus Forschung verstärkt werden. Hierzu stehen 3,8 Mio Euro für 4 Jahre zur Verfügung.
Die Koordination übernimmt das Tinnitus Zentrum der Universität Regensburg, welches sich mit umfangreichen Studien zur Entwicklung neuartiger Therapieverfahren international einen Namen gemacht hat. Am Bezirksklinikum kommen bildgebende Untersuchungen, wie z.B. die Kernspintomographie und die Positronenemissionstomographie, aber auch elektrophysiologische Methoden und genetische Untersuchungen zum Einsatz. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Frage nach dem Zusammenhang von Tinnitus mit Depression, Angst, Schlafstörungen und anderen somatoformen Störungen. Darüber hinaus wurde 2007 dort der Förderverein Deutsche Tinnitusforschungsinitiative e. V. zur Erforschung des Tinnitus und der Unterstützung von Tinnitus Patienten gegründet.
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