BioPark unterstützt Biobanking im Medizin-Curriculum

Was ist eine Biobank und welchen Stellenwert haben sie in der Forschung, der Präzisionsmedizin und in der klinischen Diagnostik? Diese Fragen bleiben in der medizinischen Ausbildung bisher meist unbeantwortet. Mit dem Kurs „Precision Medicine International (eduBRoTHER)“, der im Wintersemester 2020/21 als gemeinsames Lehrprogramm an den Universitäten in Regensburg und Pilsen startet, erhalten Studierende der Humanmedizin erstmals dezidiert Einblick in diese Thematik.

Biobanking und Präzisionsmedizin beinhalten heute komplexe und multidisziplinäre Fachgebiete der Medizin, die mit rasanter Entwicklung neue diagnostischer und therapeutische Strategien beschleunigen können. Dabei spielen sog. Biomarker eine entscheidende Rolle um auf Patienten zugeschnittene individuelle Therapieschemata entwickeln zu können. Die Identifizierung neuer krankheitssubtypen-spezifischer Gene und Biomarker erfolgt mittels moderner Technologien der Molekularbiologie und bildgebender Verfahren. Biobanken sind in diesem Bereich ein entscheidendes Instrument, bei dem eine große Anzahl von Proben und Daten zur Erforschung neuer Biomarker archiviert wird.

„Der neue Kurs Precision Medicine International gibt einen kompakten Einblick in die komplexen, sich rasch entwickelnden interdisziplinären Fragestellungen des Fachgebiets.“, erläutert Prof. Dr. Brochhausen-Delius vom Institut für Pathologie der Universität Regensburg. Er koordiniert das Projekt BRoTHER, ein von der Bayerisch-tschechischen Hochschulagentur gefördertes, grenzüberschreitendes Netzwerk von Biobanken. Der Kurs verfolgt einen ganzheitlichen Bildungsansatz, der moderne Methoden der digitalen Lehre mit praktischen Übungen im Labor kombiniert. „Mit der Beteiligung der BioPark Regensburg GmbH schlägt der Kurs darüber hinaus eine wichtige Brücke zwischen Akademie und Industrie mit starker Verbindung zur Biotechnologie“, so BioPark Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal. „Das Projekt bietet zudem die Möglichkeit, dass sich die Netzwerke in den beiden Technologieregionen Regensburg und Pilsen besser kennenlernen und die Teilnehmer dadurch Vorteile beim Technologietransfer in der Grenzregion Bayern-Tschechien haben“, ergänzt BioPark Projektmanager Healthcare, Dr. Ilja Hagen.

Dozenten aus den Bereichen der Pathologie, der klinischen Chemie, der Laboratoriumsmedizin, der Krebsforschung und der Gesundheitswirtschaft geben den Studierenden einen vielfältigen Einblick in das Thema Biobanking. Kooperationen mit dem Comprehensive Cancer Center Oberpfalz und der BioPark Regensburg GmbH ermöglichen zudem den Zugang zu praxisnahen Beispielen von Biobanking und Präzisionsmedizin in Forschung und Wirtschaft.

(Copyright Universitätsklinikum Regensburg, Klaus Sölcker)

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